Nach Hedgefonds-Guru Stanley Druckenmiller, der seine gehaltenen Goldbestände kurz nach der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten komplett abgebaut hatte, zeigen nun neueste Daten, dass sich auch andere Koryphäen an den internationalen Finanzmärkten vom gelben Metall – in Gänze oder zumindest teilweise – verabschiedet haben.

Hierzu gehört in aller erster Linie auch Finanzmagnat George Soros, dessen Firma sich im vierten Quartal 2016 aus ihren ehedem aufgebauten Goldpositionen verabschiedet hat. Waren es noch Meldungen jener Art, die Gold und Minenfirmen im Laufe des vergangenen Jahres zu einem signifikanten Preisaufschwung verholfen hatten, so bleibt abzuwarten, aus welcher Ecke im laufenden Jahr neue Preisimpulse herrühren könnten.

John Paulson, George Soros und weitere machen Kasse

Auch John Paulson baute seine Positionen am weltgrößten Gold-ETF, dem SPDR Gold Trust, im vergangenen Quartal deutlich ab. Diese Transaktionen gehen wie stets aus den jeweiligen Pflichtmitteilungen an die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hervor. Gold Bugs & Co. wird vor allem übel aufstoßen, dass Soros sich zwischen Oktober und Dezember letzten Jahres in Gänze von seinen Anteilen am Goldminenkonzern Barrick Gold getrennt hat. 

Daraus resultiert somit nun also auch der Abbau des letzten Investments, das George Soros im Goldsektor gehalten hatte, nachdem dessen Fonds zuvor bereits alle gehaltenen Anteile am SPDR Gold Trust abgestoßen hatte. Großinvestoren scheinen die letztjährige Goldrallye also genutzt zu haben, um mittlerweile Kasse zu machen.  

Vielleicht kein Wunder, dass sich die Performance von Gold im vierten Quartal des letzten Jahres als schlechteste innerhalb der vergangenen vier Jahre erwiesen hatte. Wenn man dazu noch bedenkt, mit welchen wirtschaftlichen Schwierigkeiten sich Indien, nach China global zweitgrößter Goldmarkt, aufgrund der weitläufigen Bargeldentwertung durch die Regierung in Neu Delhi herumschlägt, werden manche Entwicklungen etwas klarer.

John Paulson, der an den internationalen Finanzmärkten in den vergangenen Jahren stets zu einem der größten Befürworter und Einzelhaltern von Gold gehörte, baute seinen Anteil am SPDR Gold Trust bereits zum Ende des dritten Quartals von 4,8 auf 4,4 Millionen Papiere ab. Umgerechnet entspricht dies einem Abbau von mehr als $120 Millionen.

John Paulson trennte sich darüber hinaus von Anteilen am Goldproduzenten Nova Gold, änderte an seinen Positionen in IAM Gold, AngloGold Ashanti und Rand Gold Resources allerdings nichts. Neben Paulson trennte sich zu Monatsbeginn auch die Firma CI Investments von Anteilen am SPDR Gold Trust und bis dahin gehaltenen Aktien an Barrick Gold.

Gold kann momentan nicht von den deutlich steigenden Inflationserwartungen in den USA profitieren. Vielleicht gar nicht so schwer verständlich, da die Erwartungen an zusätzliche Zinserhöhungen der Federal Reserve im laufenden Jahr zunehmen. Und der größte Feind des Goldes ist nach wie vor der US-Dollar.

Es ist nicht auszuschließen, dass die Federal Reserve ihren Leitzins bereits im Monat März ein weiteres Mal um 25 Basispunkte anheben könnte. Der Außenwert des US-Dollars dürfte davon gewiss profitieren. Gold könnte im gleichen Atemzug – aufgrund des häufig inversen Verlaufs zum US-Dollar – unter die Räder kommen.

Nachdem der Goldpreis im ersten Halbjahr 2016 eine fulminante Rallye aufs Parkett legte, die – ausgehend von der vor der Jahreswende ausgebildeten Tiefstkursen – innerhalb von nur sechs Monaten in der Spitze mit mehr als 30% an Kursgewinnen einherging, bröckelte der Preis des gelben Metalls in der zweiten Jahreshälfte dann wieder ab.

Diese Korrektur erreichte ihren Höhepunkt bislang im vierten Quartal 2016, in dem Gold im Preis um knapp 13% abgab. Dies entsprach gleichzeitig auch dem höchsten Quartalsverlust innerhalb der vergangenen vier Jahre.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"